Dienstag, 28. Mai 2013

Der Teufel hat ein Loch in die Wand gerissen,

wie er den Dr. Faust geholt hat. Dieses Loch ist im Faustschlössl gegenüber von Aschach an der Donau immer noch zu sehen - siehe Foto. - In ganz Europa war der Dr. Faust bekannt als Meister der Medizin, der Alchemie, der Astronomie und der Astrologie. Schier unglaublich aber waren seine Zauberkünste.

Die verdankte er, den Überlieferungen nach, vor allem einem Bund mit dem Teufel. Der musste tun, was Faust gerade einfiel. Dafür hatte ihm Faust seine Seele verschrieben. Machtfülle gegen Seelenheil – ein Tausch, der seit Jahrhunderten gern und oft gemacht wird. Und Dr. Faust genoss die Fülle der Macht. Binnen einer Stunde musste ihm der Teufel gegenüber von Aschach an der Donau am Landshaager Berg ein Schloss bauen. Faust-Stöckl nennt es der Volksmund seither, denn Faust war beliebt beim Volk. Die Bauern der Umgebung lud er zu einer Tafel. Die bog sich unter den besten Leckerbissen und dem köstlichsten Wein. Herbeischaffen musste das alles der Teufel mit seinen Gehilfen. Aber damit nicht genug damit:
Nach der Tafel wollte Faust kegeln. Wo? – Mitten auf der Donau. Wieder musste der Teufel zupacken und die Kegelbahn bauen. Spiegelblank lag sie schließlich da. Keiner der Bauern getraute sich zum Kegeln auf die Donau. So kegelte Faust allein – mit den Teufeln. War das ein Hallo!
Irgendwann kam aber auch für Faust das dicke Ende. Zitternd verkroch er sich im letzten Winkel des Stöckls. Der Leibhaftige fand ihn trotzdem. Er packte ihn und mitten durch die Wand ging’s auf und davon.
Das Loch, das dabei gerissen wurde, lässt sich heute noch nicht schließen. Der Wirt vom Faustschlössl zeigts den Gästen mit einem gewissen Schaudern. Im sogenannten Studierzimmer von Dr. Faust ist es unter der Bank zu sehen. Am 31. Mai ist in Aschach übrigens »Donau in Flammen« zu erleben. Mit Feuerwerkspektakel, Musik und eben der Sage vom Dr. Faust.

Sonntag, 12. Mai 2013

Regen im Mai bringt Wohlstand und Heu!

Also ja nicht schimpfen auf den Mai-Regen. Ganz im Gegenteil: »Regnets im Mai auf die Saaten, so regnets Dukaten!« sagt eine weitere Bauernregel. Auch wenn die wenigsten von uns Bauern sind, die vom Wuchs der Saaten und viel Heu unmittelbar profitieren, wir leben doch von dem was die Landwirtschaft für uns erntet. Auch wenn sich Teile dieser Landwirtschaft mehr und mehr von den natürlichen Gegebenheiten abnabeln möchten.
Aber zurück zum Mai-Regen. Der hat es in sich! - Wer bei Mai-Regen ohne Schirm und Kopfbedeckung ausgeht darf sich Hoffnung machen noch zu wachsen - wenn‘s den sein muß. Die Regentropfen am Haupt lassen auch das Kopfhaar spriessen - sicher eine interessante Erfahrung aber auch kein muß. Auf jeden Fall belebt der Mai-Regen Leib & Seel. Vor allem dann, wenn man wie im Mai-Tau blohhappad (also barfuß) durchs frische nasse Grün hoppst. Na dann - auf ins himmlische Naß!

Donnerstag, 2. Mai 2013

Jetzt ist er da - der Wonnemonat!

Was für eine Freude! Endlich ist‘s warm geworden. Er war auch lang genug, der Winter. Aber jetzt keimt, treibt und wächst das Grün. Der Löwenzahn und die Bäume blühen.
Auch der erste Maikäfer hat sich bei uns schon ins Schlafzimmer verirrt. Wer unter Schmerzen leidet kann einen Maikäfer über die schmerzende Stelle krabbeln lassen und dazu murmeln: »Maikäfer flieg, nimm meine Schmerzen mit!« Ein bissl Inbrunst brauchts dazu freilich schon. Dann zieht der Maikäfer drauf mit den Schmerzen ab.
Ein magisches Wundermittel ist der Maitau. Vor allem von den Hexen heißt es in Überlieferungen immer wieder, dass sie Maitau sammeln. Das spricht für sie und ihr Wissen um die seine Kräfte. Maitau soll gegen Fusspilz, brennende Sohlen und Frostbeulen wirksam sein. Vor allem aber ist er ein Jungbrunnen. Er macht die Haut fein und glatt. Wer sich nackt im Maitau wälzt bleibt im Jahr drauf frisch und gesund.
Wer davor aus persönlichen Gründen oder denen der guten Nachbarschaft zurückschreckt kann einfach barfuß über oder besser durch eine maitaunasse Wiese laufen. Um die Wirkung zu verstärken ist es gut dabei zu murmeln: »Maitau, i tritt di, Maitau tua guads fia mi.« (Maitau, ich trete dich. Maitau tu Gutes für mich.) Wohl bekomm‘s!