Sonntag, 5. Januar 2014

Die Perchtnacht

von 5. auf 6. Jänner ist die letzte Rau(h)nacht - und eine ganz besonders kräftige, also »foaste«. Da heißt es gut räuchern im Haus, damit sich der alte Geist verflüchtigt und Raum gibt fürs Neue.
Die Perchtmutter zieht der Überlieferung nach in dieser Nacht durch die Welt. Manchmal erscheint sie als steinalte, dann wieder als strahlend schöne Frau. Die Percht hat nämlich recht wenig mit der Schiachpercht zu tun. Percht kommt vom althochdeutschen »peraht« und des bedeutet sinngemäß »hell«, »strahlend«, »glänzend«.
In vorchristlicher Zeit wurde sie als Göttin Frigg oder Frija für Zweisamkeit und Mutterglück angerufen. Sie war aber auch die Helferin der Kinder, die bei der Geburt gestorben sind, und ihren Weg zwischen den Welten erst finden mußten. Christianisiert wurde aus ihr die Schutzfrau der »unschuldigen« Kinder. Das sind die Kinder, die gleich nach der Geburt ungetauft und damit namenlos sterben. Sie ziehen hinter ihr durch die Raunächte. Mehr als eine Sage und das weit verbreitete Märchen »Vom Tränenkrug« erzählen davon, wie eines dieser Kinderlein unverhofft zu einem (Spitz)Namen kommt und damit erlöst wird. Siehe dazu auch die Sammlung »Wo der Glücksvogel singt - Volksmärchen und Schelmengeschichten für ein ganzes Leben«.
Die Perchtmutter schaut in die Häuser und prüft ob die alte Arbeit erledigt und alles fürs Neue bereitet ist. Um sind freundlich zu stimmen wird in dieser Nacht z.B. ein Teller mit Semmelsuppe auf den Tisch gestellt. Ein kleines Schnapserl oder ein Stamperl Met dazu schadet vielleicht auch nicht. Wer möchte schon auf einen so aussergewöhnlichen Segen verzichten ;-{)

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